Abgasnachbehandlung

Die Bedeutung von Additiven in Verbindung mit AdBlue für die Abgasnachbehandlung von Dieselmotoren

Die kontinuierliche Verbesserung der Abgasemissionen ist ein zentrales Thema in der Automobilindustrie, insbesondere bei Dieselmotoren.
Eine entscheidende Rolle spielt dabei AdBlue, eine Lösung aus etwa zwei Dritteln demineralisiertem (destilliertem) Wasser und einem Drittel flüssigem Harnstoff, das speziell für die Abgasnachbehandlung entwickelt wurde.

AdBlue wird inzwischen in einer Vielzahl von Fahrzeugen eingesetzt, die der Schadstoffklasse "6d-temp" entsprechen.

In diesem Artikel untersuchen wir die Funktionen von AdBlue, seine Bedeutung für die Reduzierung von Stickoxiden (NOx) und seine Auswirkungen auf die Leistung von Dieselmotoren.

AdBlue, auch als Diesel-Exhaust-Fluid (DEF) bekannt, wird in einem separaten Tank im Fahrzeug gelagert und in den Abgasstrom eingespritzt. Dort reagiert es mit den Stickoxiden im Abgas und wandelt sie in harmlosen Wasserdampf und Stickstoff um. Dieser Prozess erfolgt mithilfe eines SCR-Katalysators (Selective Catalytic Reduction), der eine entscheidende Rolle bei der Abgasnachbehandlung spielt.

Chemischer Prozess:

Zersetzung von Harnstoff:
Der Harnstoff (NH2CONH2) wird in der SCR-Einheit des Fahrzeugs in Ammoniak (NH3) und Kohlendioxid (CO2) umgewandelt,
normalerweise bei Temperaturen von etwa 150-200°C.

Reaktion mit Stickoxiden (NOx):
Das Ammoniak reagiert dann im Abgasstrom mit den Stickoxiden (NOx), typischerweise Stickstoffmonoxid (NO) und Stickstoffdioxid (NO2), um unschädlichen Stickstoff (N2) und Wasser (H2O) zu bilden:

4NH3 + 4NO + O2 -> 4N2 + 6H2O2NH3 + 2NO2 -> 2N2 + 3H2O

Eine der Hauptfunktionen von AdBlue ist die Reduzierung des Stickoxidausstoßes. Dies trägt zur Einhaltung strenger Abgasnormen bei und hilft, die Umweltauswirkungen von Dieselfahrzeugen zu minimieren. Durch die Verwendung von AdBlue kann der Ausstoß an Stickoxiden um bis zu 90 % reduziert werden, was einen signifikanten Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität leistet.

AdBlue ist eine Harnstofflösung, die in modernen Dieselfahrzeugen verwendet wird, um die Stickoxidemissionen zu reduzieren. Wenn AdBlue in einem Fahrzeugtank oder in den Leitungen kristallisiert, kann dies zu Verstopfungen in den Leitungen und Düsen führen, was die Leistung des Abgasreinigungssystems beeinträchtigen und bis hin zu einem "Liegenbleiber" führen kann. Dies kann durch niedrige Temperaturen oder eine längere Lagerung des Fahrzeugs (z.B. Stillegung eines Wohnmobils über die Wintermonate) verursacht werden.

Bei niedrigen Temperaturen, insbesondere ab etwa minus 10 Grad Celsius, neigt Harnstoff dazu, stark auszukristallisieren. Um diesem Phänomen entgegenzuwirken, erwärmen Automobilhersteller den Harnstoff am Tankausgang, um ihn sowohl im flüssigen Zustand zu halten als auch die Zersetzung des Harnstoffs in Ammoniak zu begünstigen. Dieser Prozess funktioniert jedoch nur bei laufendem Motor. Dadurch können sich Sedimente von Ablagerungen lösen und in das System gelangen, was zu Verstopfungen in den Leitungen und Düsen führen kann.
Interessant dazu auch, dass beim Fahrzeug der Fehlercode „P20E8“ aufleuchtet, während das Fahrzeug in den „Notbetrieb“ übergeht.
Der Fehlercode "P20E8" deutet auf ein Problem im Zusammenhang mit dem Reduktionsmittel (meist AdBlue) hin. Dieser Code wird oft ausgelöst, wenn das Steuergerät des Fahrzeugs einen Fehler im Abgasnachbehandlungssystem erkennt, der zu einer Überbeanspruchung oder Fehlfunktion des Systems führt. Infolgedessen kann das Fahrzeug in den Notlaufmodus wechseln, um den Motor zu schützen. In einigen Fällen kann das Fahrzeug nach dem Abstellen des Motors nicht wieder gestartet werden, bis das Problem behoben ist.

Es gibt auch andere Fehlercodes, die im Zusammenhang mit dem Abgasnachbehandlungssystem auftreten können, je nach der genauen Ursache des Problems.
Einige weitere häufige Fehlercodes sind zum Beispiel:

P20EE: Dies deutet auf einen ähnlichen Fehler wie P20E8 hin, jedoch möglicherweise mit einer anderen spezifischen Ursache.

P0420: Dieser Code deutet auf einen ineffizienten Katalysator hin und kann auch auf Probleme im Abgasnachbehandlungssystem hinweisen.

P0401: Dieser Code deutet auf einen Fehler im Abgasrückführungssystem hin, das auch Teil der Abgasnachbehandlung sein kann.

Es ist wichtig, dass diese Fehlercodes von einem Fachmann oder einer Fachwerkstatt diagnostiziert und behoben werden, um sicherzustellen, dass das Abgasnachbehandlungssystem ordnungsgemäß funktioniert und die Emissionsvorschriften eingehalten werden.

Regelmäßige Wartung und die Verwendung hochwertiger AdBlue-Produkte sowie Zusätze (Additive) können dazu beitragen, Ablagerungen zu minimieren und die Effizienz des Abgasnachbehandlungssystems zu erhalten.

Ein wichtiger Aspekt bei der Verwendung von Additiven zu AdBlue ist die richtige Dosierung. Überdosierung kann zu Problemen führen und die Effizienz des SCR-Systems beeinträchtigen. Daher ist es wichtig, die Anweisungen der Hersteller zu beachten und die Sicherheitsbestimmungen einzuhalten. Durch die Verhinderung der Kristallbildung von AdBlue im Tank, den Leitungen und in der Einspritzdüse trägt es zur Sauberkeit und Effizienz des SCR-Systems bei. Dies wiederum minimiert die Notwendigkeit von Reparaturen und verlängert die Lebensdauer des Systems insgesamt. Die Eigenschaften von Additiven zu AdBlue tragen auch dazu bei, die Abgasanlage zu schützen und Korrosion zu verhindern. Durch die Beschleunigung der Umwandlung von Harnstoff in Ammoniak und die Verhinderung der Kristallisation bei niedrigen Temperaturen bleibt das SCR-System auch unter anspruchsvollen Bedingungen effektiv.

Insgesamt ist AdBlue ein entscheidender Bestandteil der Abgasnachbehandlung von Dieselmotoren. Seine vielfältigen Funktionen tragen nicht nur zur Reduzierung von Stickoxiden bei, sondern bei zusätzlicher Verwendung von Additiven auch zur Verbesserung der Effizienz, Leistung und Langlebigkeit von SCR-Systemen. Durch die richtige Handhabung und Dosierung dieser Additive kann AdBlue dazu beitragen, die Umweltauswirkungen von Dieselfahrzeugen zu minimieren und damit die Einhaltung strenger Abgasnormen sicherzustellen.

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