🔍 Portrait: AVL List – Innovation aus Graz für die Welt
Wenn in Detroit, Palo Alto oder Dearborn an der Zukunft des Automobils gearbeitet wird, sind häufig Grazer Ingenieure im Spiel. AVL List GmbH, mit Hauptsitz in Graz, zählt zu den weltweit führenden Unternehmen für Antriebstechnologie, Prüfsysteme und Fahrzeugentwicklung. Dabei geht es längst nicht mehr nur um Motoren – sondern um komplexe Gesamtsysteme, die Elektromobilität, Software, Simulation und emissionsfreie Antriebe integrieren.
Gegründet 1948 von Hans List, ist AVL bis heute in Familienbesitz und beschäftigt weltweit über 11.000 Mitarbeiter, davon rund 4.500 in Österreich. Das Unternehmen ist ein typischer „Hidden Champion“ – in der breiten Öffentlichkeit kaum bekannt, aber technologisch führend in Bereichen wie:
- E-Motor-Entwicklung und Batterieintegration
- Systemsimulation für Antriebsstränge
- Real-Driving-Emissions (RDE)-Messsysteme
- Testumgebungen fĂĽr autonomes Fahren
🌎 Präsenz in den USA
AVL ist in den USA breit aufgestellt: mit Engineering-Zentren, Kundenservice, und eigenen Testeinrichtungen – etwa in Plymouth (Michigan), dem Zentrum der US-Automobilentwicklung. Dort arbeitet AVL direkt mit Herstellern wie General Motors, Ford, Stellantis, Tesla sowie mit Tier-1-Zulieferern zusammen.
Zentrale Entwicklungen für den US-Markt, wie Onboard-Diagnosesysteme, E-Fleet-Lösungen oder virtuelle Prüfstände, werden entweder in Österreich entwickelt oder gemeinsam mit den US-Standorten umgesetzt. AVL ist damit ein Paradebeispiel für das Prinzip:
„Engineered in Austria – applied in America“
Auch in der Luftfahrt und Energiebranche ist AVL aktiv – in Projekten zur Wasserstofftechnologie, Mikrogasturbinen oder stationären Speicherlösungen. In den USA entsteht damit ein wachsender Bedarf an österreichischer Systemkompetenz – nicht nur im klassischen Fahrzeugbau, sondern in übergreifenden Mobilitäts- und Energiesystemen.
đź’ˇ Fazit des Portraits:
AVL zeigt, wie ein österreichisches Unternehmen weltweit Innovationsführer sein kann, ohne zu produzieren – sondern durch technologische Tiefe, Forschungsnähe und die Fähigkeit, transatlantische Industriepartnerschaften zu formen.
