Shrinkflation – die versteckte Preisfalle im Supermarkt
In den letzten Monaten haben viele Verbraucher eine besondere Unsitte entdeckt: Produkte des täglichen Lebens werden kleiner, kosten aber genauso viel wie zuvor. Kekse, Tee, Schokolade oder Waschmittel – Verpackungen bleiben oft gleich, doch der Inhalt schrumpft. Dieses Phänomen nennt sich „Shrinkflation“ und sorgt für eine versteckte Preiserhöhung, die in offiziellen Inflationszahlen kaum sichtbar wird.
Was ist Shrinkflation?
Shrinkflation bedeutet, dass Hersteller bei steigenden Kosten nicht einfach die Preise erhöhen, sondern die Menge der Ware reduzieren. Der Preis bleibt gleich, aber der Verbraucher bekommt weniger für sein Geld. Die Folge: Die tatsächliche Teuerung im Alltag ist höher als die offiziellen Inflationswerte, die meist nur den Verkaufspreis betrachten.
Warum ist das problematisch?
Die offizielle Inflationsrate basiert auf einem Warenkorb, der bestimmte Mengen und Produkte enthält. Wenn aber viele Hersteller ihre Packungen verkleinern, wird die versteckte Preissteigerung in den Statistiken oft nicht oder nur teilweise erfasst. Das führt zu einer Unterschätzung der realen Preissteigerung, die Verbraucher:innen jeden Tag spüren.
Beispiele aus dem Alltag
Häufig wird die Menge von Produkten wie Keksen von 250 auf 200 Gramm reduziert. Teebeutel-Packungen enthalten plötzlich nur noch 18 statt 20 Beutel. Waschmittel-Packungen werden kleiner, obwohl der Preis gleich bleibt. Diese kleinen Änderungen summieren sich, und wer nicht genau hinschaut, zahlt im Endeffekt mehr.
Ein systematisches Problem?
In Zeiten hoher Inflation greifen viele Hersteller verstärkt auf Shrinkflation zurück, um Preiserhöhungen für Verbraucher weniger sichtbar zu machen. Dadurch kann der offizielle Inflationswert künstlich niedriger aussehen, als die tatsächlichen Lebenshaltungskosten es widerspiegeln. Ob das bewusst politisch beeinflusst wird, lässt sich schwer sagen – aber als Konsument sollten wir wachsam bleiben.
Was können wir tun?
Mehr Aufmerksamkeit und öffentliche Diskussion sind der erste Schritt. Wenn Verbraucher lernen, Preise pro Einheit (z. B. pro 100 Gramm) zu vergleichen, können sie versteckte Preiserhöhungen besser erkennen. Auch Verbraucherorganisationen und Politik sind gefordert, für mehr Transparenz zu sorgen und Shrinkflation stärker zu thematisieren.
Shrinkflation ist keine Kleinigkeit, sondern eine Herausforderung für alle, die ihre Kaufkraft schützen wollen. Indem wir das Phänomen sichtbar machen, können wir gemeinsam Druck auf Hersteller ausüben und für mehr Fairness im Handel sorgen.
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