1. Sakhalin-1: Putin öffnet ExxonMobil die Tür zurück ins russische Ölprojekt
2. Energiepolitik Russland–USA: Fossile Machtspiele beim Trump-Putin-Gipfel
3. Anchorage 2025: ExxonMobil, Sakhalin-1 und die neue Rohstoff-Diplomatie
4. Trump, Putin und ExxonMobil: Öl als Währung geopolitischer Verhandlungen
Anchorage: Symbolträchtiger Ort für ein geopolitisches Treffen
Als sich Donald Trump und Wladimir Putin im August 2025 im abgelegenen Anchorage, Alaska, trafen, richtete sich die Weltöffentlichkeit auf ein Gipfeltreffen, das weit mehr als ein diplomatisches Ritual war. Die Wahl von Anchorage war kein Zufall: Alaska grenzt direkt an die arktischen Fördergebiete und erinnert zugleich an die historische Verbindung zwischen Russland und den USA.
Trump stellte beim Treffen die „immensen Öl- und Gasreserven Russlands“ heraus und sprach von wirtschaftlichen Anreizen, die helfen könnten, die Spannungen im Ukraine-Konflikt zu entschärfen. Fossile Energie wurde damit einmal mehr zum geopolitischen Instrument.
Sakhalin-1: Von globalem Vorzeigeprojekt zum Politikum
Ein zentrales Thema in Anchorage war das russische Sakhalin-1-Projekt. Das große Offshore-Öl- und Gasfeld vor der Küste der Insel Sachalin im Ochotskischen Meer war lange ein Paradebeispiel internationaler Kooperation. ExxonMobil hielt 30 % der Anteile und war als Betreiber eng eingebunden, während indische und japanische Partner beteiligt waren.
Doch 2022, nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine, zog sich ExxonMobil zurück. Das Unternehmen verbuchte Abschreibungen von 4,6 Milliarden US-Dollar, und Moskau überführte die Anteile in eine neue, von Rosneft kontrollierte Gesellschaft.
Putin öffnet ExxonMobil die Tür zur Rückkehr
Beim Gipfel in Anchorage setzte Putin ein strategisches Signal: Mit einem neuen Erlass öffnet Russland westlichen Investoren, allen voran ExxonMobil, die Möglichkeit zur Rückkehr nach Sakhalin-1.
Die Bedingungen sind jedoch eindeutig:
- Beteiligung an der Finanzierung,
- Lieferung westlicher Technologie,
- und politisches Engagement, um Sanktionen zu lockern.
ExxonMobil könnte damit wieder Fuß in einem der wichtigsten russischen Energieprojekte fassen – doch nur, wenn es zugleich als politischer Türöffner fungiert.
Warum Alaska? Energiepolitik als Botschaft
Dass Putin den Erlass ausgerechnet beim Treffen mit Trump in Anchorage unterzeichnete, war mehr als Symbolik. Es war ein bewusstes Signal in drei Richtungen:
- Innenpolitik: Russland zeigt Stärke, indem es Investoren nur zu seinen Bedingungen zurücklässt.
- USA: Trump wird die Chance geboten, wirtschaftliche Deals als diplomatischen Erfolg zu verkaufen.
- Weltmärkte: Die Rückkehr eines Öl-Giganten wie ExxonMobil könnte globale Energieflüsse verschieben.
Energiepolitik, Ökologie und geopolitische Risiken
Neben der ökonomischen und geopolitischen Bedeutung birgt das Projekt ökologische Risiken. Die Gewässer um Sachalin gelten als Lebensraum bedrohter Walarten und sind für Fischbestände von internationaler Bedeutung. Eine mögliche Rückkehr westlicher Unternehmen wird daher nicht nur geopolitische, sondern auch ökologische Debatten neu anstoßen.
Fazit: Anchorage als Wendepunkt fossiler Machtspiele
Das Treffen Trump–Putin in Anchorage zeigt: Fossile Ressourcen bleiben ein zentraler Hebel internationaler Politik. Mit dem neuen Sakhalin-Erlass eröffnet Putin ExxonMobil die Chance zum Comeback – doch zu Bedingungen, die eng mit geopolitischer Macht und Energiepolitik verknüpft sind.
Ob ExxonMobil auf dieses Angebot eingeht, wird nicht nur die Zukunft des Projekts bestimmen, sondern auch ein Gradmesser für die Frage sein, wie eng Wirtschaft, Diplomatie und fossile Energiepolitik in den kommenden Jahren verflochten bleiben.
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